News, Neuheiten und Presseveröffentlichungen

Atelier- und Gartenaustellung 17./18. Juni 2023

Atelier- und Gartenaustellung 17./18. Juni 2023

Herzlich willkommen zu meiner Atelier- und Gartenausstellung im atelier KM, Keramik und Malerei am 17./18. Juni 2023 von 11°° -18°°, am Lönsweg 16 in 46414 Rhede. Verschiedenste Sitzgelegenheiten laden zum Genießen und Verweilen ein. Verbunden mit dem...

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Töpferkurse im atelier KM

Töpferkurse im atelier KM

Hier nun ein paar Beispiele, bei denen man sehr schön die verschiedenen Tonsorten,  Arbeitstechniken und die Wirkung von Glasur und Engoben sehen kann.  Alle Arbeiten wurden von Kursteilnehmern in den letzten Monaten hergestellt.          ...

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Töpferworkshop 2022/2023

Töpferworkshop 2022/2023

Termine Sa. 12.November 2022     10°° - 16°°  belegt Sa.  21.Januar     2023     10°° - 16°°  belegt Sa.  25.Februar   2023     10°° - 16°°  belegt Sa.  25.März        2023     10°° - 16°°  belegt In gemütlicher und entspannter Runde seine Kreativität ausleben oder...

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Workshoptermine 2022

Workshoptermine 2022

Termine: Samstag: 22. Januar 2022        10°° bis 17°° Samstag: 19. Februar 2022             " Samstag: 19. März  2022                 " Samstag:  02. April  2022                 "   Weitere Informationen auf  http://www.atelier-km.de  oder auch telefonisch: ...

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Neues aus dem atelier KM

Neues aus dem atelier KM

Hier nun weitere, frostsicher gebrannte, keramische Plastiken, die ich im Lockdown getöpfert habe und die nun einen neuen Besitzer suchen. Die Innen-und Außenausstellung sind wieder geöffnet (mit den bekannten Regeln). Ich bitte um eine vorherige telefonische...

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„Neue Keramiken aus dem Lockdown“

„Neue Keramiken aus dem Lockdown“

Da auch ich seit Mitte Dezember 2020 keine Kurse und Workshops geben darf, nutze ich die neu gewonnene Zeit, um meine Kreativität auszuleben. Hier nun einige keramische Plastiken, die in den letzten Wochen entstanden sind. Weitere Arbeiten sind im Trockenprozeß oder...

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Workshops 2021

Workshops 2021

Unter Vorbehalt (Covid-19) gebe ich folgende Workshoptermine für 2021 bekannt: 06.Februar 2021 27.Februar 2021 20.März     2021 17.April     2021 Weitere Informationen gebe ich Ihnen gerne auch telefonisch: 02872/5824  

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Die Borkener Zeitung schreibt

Die Borkener Zeitung schreibt

Es ist „eine ver – rückte Zeit“ RHEDE (pd/era). „Als freischaffende Künstlerin, die seit fast 33 Jahren von ihrer Arbeit lebt, ist die Situation nicht gerade toll und sicherlich auch mit Ängsten verbunden.Da ich in erster Linie von meinen Töpferkursen und Workshops...

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Corona, ver-rückte Zeiten

Corona, ver-rückte Zeiten

Als freischaffende Künstlerin, die seit fast 33 Jahren von ihrer Arbeit lebt, ist die Situation nicht gerade toll und sicherlich auch mit Ängsten verbunden. Da ich in erster Linie von meinen Töpferkursen und Workshops lebe und diese hier im eigenen Atelier abhalte,...

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Mal-und Töpferworkshops

Mal-und Töpferworkshops

Auch 2020 biete ich wieder Mal-und Töpferworkshops im atelier KM an: Samstag: 25.01.2020 / 10.00 - 17.00 Uhr belegt! Samstag: 29.02.2020 / 10.00 - 17.00 Uhr belegt! Samstag: 28.03.2020 / 10.00 - 17.00 Uhr belegt! Samstag: 25.04.2020 / 10.00 - 17.00 Uhr belegt!  ...

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Bauzaunprojekt in Bocholt

Bauzaunprojekt in Bocholt

Heute haben wir in Bocholt meine Installation am Bauzaun der Stadtsparkasse angebracht. Grundlage meines neuen Werkes ist das 2,80 Meter lange Leinengewebe, das ich bei der fKK - Ausstellung: Schluss.. bemalt habe. Am letzten Tag der Ausstellung durften die Besucher...

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Skulpturengarten „De Holtdrost“ 2018

Skulpturengarten „De Holtdrost“ 2018

Beeldentuin De Holtdrost Geunstraat 2 7095BB De Heurne (NL) Home: www.beeldentuindeholtdrost.nl Der Garten ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnet und zwar am Samstag und Sonntag von 12°° bis 17°°.   Neben den fest teilnehmenden Künstlern aus dem Achterhoek...

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ART OF EDEN 2018

ART OF EDEN 2018

Am 5. und 6. Mai 2018 findet die ART OF Eden im Botanischen Garten ( Schönwasserpark ) in Krefeld statt. Die Kunst- und Designausstellung kann in der Zeit von 10°° bis 19°° besucht werden. Etwa 40 Künstler, der unterschiedlichsten Genres, sind dort mit ihren Arbeiten...

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30 Jahre in Ton und Farbe

30 Jahre in Ton und Farbe

Herzlich Willkommen zum  Jubiläumswochenende am 09. und 10. September 2017 von 11-18.00 im atelier KM, Keramik und Malerei, Lönsweg 16 in Rhede.  Seit nunmehr 30 Jahren arbeitet Ingrid Dickschat-Lorenz als freischaffende Künstlerin.  Angefangen ist Sie im September...

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Funktionalität und Design miteinander verbinden

Funktionalität und Design miteinander verbinden

Zur Verbesserung der Raumakustik wurde im Besprechungsbereich (Stadtwerke Rhede, Büro der Geschäftsleitung) die Wand mit "acousticpearls" gestaltet. Die Farben der gedämmten Platten sind schwarz und silbergrau und somit abgestimmt auf die übrige Einrichtung des Büros....

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Skulpturenausstellung „20 op een rei“

Skulpturenausstellung „20 op een rei“

20 Künstler stellen vom 2. Juni 2017 bis November 2017 im Stadtkern von Doetinchem (NL) aus. Mein Standort ist direkt an der Promenade der "Oude Ijssel". Die keramische Plastik bezieht sich auf den Standort und die geschichtlichen Hintergründe.      ...

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Westfalium extra – Kultureller Dialog

Westfalium extra – Kultureller Dialog

Begehbar und durchaus auch zum Anfassen sind Skulpturen wie „Durchbruch“ von Norbert Jäger (r.), in der sich die Galeristin Edeltraud Haut präsentiert.

Der Symbiose von Kunst und Natur kann man im Park des Mertenshofes nachspüren, in dem es überall verstreut in zahlreichen Nischen auch Objekte von Ingrid Dickschat-Lorenz (Bild oben), Hans-Peter Mader (I.) oder die Stahlfigur von Walter Schneider (M.) zu entdecken gibt.

Galerie im Mertenshof, Skulpturenausstellung „Kultureller Dialog“ auf Künstlerwiese und im Skulpturenpark, 26.6. -19.7. Vernissage am 26. Juni, Beginn 12:00 Uhr, Öffnungszeiten Do, Fr, Sa und So 12:00-18:00 Uhr und nach Vereinbarung, Moorweg 77, 33378 Rheda-Wiendebrück, Tel. 05242/42842,

www.galerie-mertenshof.de

Wenn am 28. Juni im größten Skulpturenpark Ostwestfalens in der Galerie im Mertenshof in Rheda- Wiedenbrück die Sommerausstellung eröffnet wird, dann werden Mensch und Natur gemeinsam einen Ort der Inspiration geschaffen haben. Rund 200 Skulpturen von 15 Künstlern aus ganz Buropa präsentieren sich bis zum 19. Juli auf über 20.000 Quadratmetern der mehr als 1.000 Jahre alten und denkmalgeschützten Hofanlage.

Erst vor zwei Jahren hat Edeltraut Haut das Gelände um die die Hofstelle angrenzende Künstlerwiese wesentlich erweitert. Die ehemalige Weide bildet den Kontrapunkt zu dem formal gestalteten Bereich rund um Haupt- und Kötterhaus. Sie eröffnet dem Besucher die Möglichkeit, „die Skulpturen in ihrer Größe und Gewaltigkeil in der Leichtigkeit der Gräservariation zu begreifen“, sagt die Galeristin. Mit der Künstlerwiese erfahrt das Galerie-Motto „Kultureller Dialog“ eine neue Dimension. Mit ihr erweitert sich der Raum für Kunst, Künstler und Besucher, in dem man „Kunstobjekte in der Gartenkunst“ auf sich wirken lassen kann. Edeltraut Haut wird zur Vernissage am 28. Juni von 12 bis 18 Uhr zu Beginn die Künstler einführen und später Führungen übernehmen. Sie alle werden zugegen sein und nicht nur die kurze Interpretation ihrer Ausstellungsstücke übernehmen, sondern auch für Gespräche bereit stehen. In einem Zelt auf der Künstlerwiese sind außerdem Symposien und Workshops geplant.

Die ausgestellten Skulpturen sind aus den unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Stein, Bronze, Glas oder auch Polyester in den unterschiedlichsten Stilrichtungen und in einer den Künstler charakterisierenden Arbeits- und Darstellungsweise gearbeitet. Am Mertenshof bekommen sie den Raum, den sie brauchen, „ohne mit den anderen Skulpturen in Konkurrenz zu treten“, sagt Edeltraud Haut. Jede wirkt für sich – auf der Wiese oder in einem der nach englischer Gartenkultur und mit westfälischen Elementen gestalteten „Gartenzimmern“. Während auf der Wiese ein großräumiges Flanieren möglich ist, gibt es im Hofpark überall kleine Nischen zu entdecken, in denen unabhängig von der Ausstellung bereits regelmäßig über 100 Skulpturen ihren Platz haben. Sie kommen zwischen in Form geschnittenen Hecken oder Buchsbäumen, vor einer alten Eiche oder im mit „Weißer Annabell“ bepflanzten Blumenbeet individuell zur Geltung. Damit dies so ist, sucht Edeltraud Haut den Standort für jede einzelne Skulptur selber aus. Sie weiß am besten, an welchem Standort welche Skulptur ihre Wirkung am besten entfalten kann. Und: Die Symbiose von Kunst und Natur ist ein ständiger Prozess. „Die Kunst der Natur befruchtet die Natur der Kunst“, fasst sie zusammen.

Es gehört zum Konzept der Galeristin, bei einem Rundgang durchs Gelände immer wieder neue Blickwinkel sowie die Objekte aus immer anderen Perspektiven zu entdecken. Ihre Intention ist es, „das Spannungsverhältnis von Kunst und Natur in neuen Positionen zu schaffen“. Das übe einen sehr starken Reiz aus und inspiriere nicht selten den Besucher, der auf der Suche nach neuen Dekorationen für seinen Garten ist. Der übrigens darf die Skulpturen auch haptisch erfahren. Anfassen ist erlaubt.

Ausgestellt sind Skulpturen von Rainer Ern, Ingrid Dickschat-Lorenz, Rolf Stahr, Roland Höft, Enrico Marques, Erika Post, Norbert Jäger, Gesine Rothmund, Sundari Arlt, Manfred Webel, Odile Kinart, Hans-Peter Mader, Jürgen Heinz, Jürgen Schlestein und Peter Schwenk. Sie alle sind erfahrene Künstler mit einer guten Reputation, Edeltraut Haut weist darauf hin, dass nur qualitativ hochwertige Arbeiten ausgestellt sind. „Ich präsentiere nur lebende Künstler, weil ich sie und ihre Arbeit fördern möchte“, führt sie weiter aus. Darum greift sie bei der Auswahl auf ein Netzwerk zurück, das sich europaweit für die Förderung der dreidimensionalen Kunst einsetzt. Hier finden Bildhauer und Galeristen zusammen. „Die Künstler brauchen Zeit, um kreativ zu arbeiten und ich möchte sie dabei unterstützen, ihre Kunst in die Öffentlichkeit zu bringen“. Aus Edeltraut Haut spricht nicht nur ein besonderes Engagement, sondern auch eine Leidenschaft, wonach sie jede Ausstellung auch vor einem pädagogisch-didaktischen Hintergrund sieht. Besonders liegt ihr am Herzen, „die kulturelle Verpflichtung und Nachhaltigkeil in unserer Gesellschaft zu fördern“, sagt sie. „Cultural Responsibility“ ist für sie ein wegweisendes Stichwort. Am Mertenshof kann man dem nachspüren. Es finden auch Gruppenführungen statt, die dem Betrachter anhand der Objekte neue Blicke auf die Kunst eröffnen und sie ihm so näher bringen.

Marion Heier

Die Künstlerin zu Gast bei Georg Mayerhanser

Die Künstlerin zu Gast bei Georg Mayerhanser

Ton in der Erde gebrannt:
Sehr genau nahmen es Georg Mayerhanser
und Ingrid Dickschat-Lorenz
bei der Vorbereitung des Erdbrandes. Foto: uk

Trostberger Tagblatt vom 12.08.2009
Waldhausen: Ton in der Erde gebrannt

Waldhausen (uk). Ein künstlerisches Experiment ist der Tonkünstlerin Ingrid Dickschat-Lorenz gelungen. Bei einem Besuch bei Metallkünstler Georg Mayerhanser in Waldhausen brannte sie Tongefäße, die aus Waldhausener Lehmboden gefertigt wurden, in eben diesem Boden.

„Wenn ich den Ton in den Händen halte, dann ist das so, als würde ich eine Symbiose mit diesem erdigen Material eingehen“, umschreibt die Ton- und Keramikkünstlerin und Malerin Dickschat-Lorenz aus Rhede ihre Beziehung zum Werkstoff Ton. Seit 1987 ist sie künstlerisch tätig, und ihre Werke waren schon in vielen Ländern bei Ausstellungen zu sehen. „Der Ton – die Farbe – mein Leben“ umreißt sie ihre Passion. „Das ist so wichtig wie jeder Atemzug in meinem Leben.“

Auf einer gemeinsamen Ausstellung der „Haltestelle Kunst“ in Nürnberg lernten sich der Schnaitseer Metallkünstler Mayerhanser und Dickschat-Lorenz kennen. Bei einem Besuch auf Mayerhansers Bauernhof und Atelier stellte sie die Besonderheit der lehmhaltigen Waldhauser Erde fest.

Sofort gebannt von diesem natürlichen Werkstoff, nahm die Künstlerin einiges davon mit nach Hause in ihre Werkstatt und modellierte daraus Skulpturen und Gefäße. Um dem ganzen einen besonderen Touch zu geben, kam sie jetzt zurück nach Waldhausen, um die Kunstwerke in der Erde zu brennen, aus der sie entnommen wurde.

In die rund 60 Zentimeter tiefe Grube wurden zunächst erwärmte Granitsteine gelegt. Auf Sägemehl, Zeitungsschnitzeln, Bananenschalen und Salz und grob gehäckseltem Feuerholz wurden die Werke in die Erde gestellt. Dies wurde in mehreren Schichten wiederholt. Dazu gab die Künstlerin getrocknete Bananenschalen, Salz und Backpulver. „Diese besonderen Zugaben sollen eine besondere Färbung beim Brennen geben“, erklärte sie die seltsame Zusammenstellung der Zutaten. Dann wurden Holzscheite aufgerichtet und angezündet. Nach einer guten Stunde waren diese verbrannt und glühten nach unten durch die Schichten.

Zugedeckt mit Erde brannte der Ton dann etwa sechs bis sieben Stunden. „Jetzt ist es wie Weihnachten, wenn man verpackte Geschenke öffnet,“ war auch die Künstlerin auf das Ergebnis gespannt. Und siehe da, vom Feuer fantasievoll gefärbte Werke kamen da zum Vorschein.

Sex auf Kraut ist falsch – Nürnberger Stadtanzeiger

Sex auf Kraut ist falsch – Nürnberger Stadtanzeiger

Syl Glavion vermisst Informationen zu den
Kunstwerken (oben).

Werner Wagner hält die Bratwurst-Installation
(Sex auf Kraut) für weniger gelungen.
Fotos: Peter Romir

Nürnberger Stadtanzeiger Süd vom 01.08.07

Was Südstädter über die Haltestelle Kunst denken – Viel Lob und wenig Kritik

Haltestelle Kunst: Nachdem die Skulpturen in der Südstadt durch mutwillige Zerstörungen zuerst vor allem traurige Schlagzeilen machten, lockt der Kunstweg nun immer mehr Leute zum Bummeln, Schauen und Rätseln. Auch der Stadtanzeiger folgte den gelben Fußspuren durch die Südstadt und fragte Anwohner und Passanten, was sie von der Kunstaktion im Stadtteil halten.

Mit kritischem Blick gehen Elfriede und ihr Mann entlang der mit gelben Füßen markierten Route der „Haltestelle Kunst“ und ordnen die hier aufgestellten Werke ein: „Es ist schön, wenn man versteht, was es sein soll, wie etwa bei dieser Feuersäule von Mirko Siakko-Flodin hier“, urteilt das Ehepaar aus der Südstadt. „Aber anderes hätten sie sich auch sparen können“ – sie deuten auf die abstrakte Betonstahlskulptur von Dan Richter-Levin: „Das is einfach a gaglichs Zeigl. Da weiß man gar nicht, was es sein soll.“

Wer Erklärungen sucht hat es nicht immer leicht – auch im Südstadtpark stehen zwei mit der Bewachung der Kunstwerke beauftragten Menschen … „Ob da jetzt was fehlt, oder ob das so gehört – keine Ahnung. Da müssen wir selber mal in der Bretterbude am Aufseßplatz fragen.“ Doch die hat zu.

Dem zehnjährigen Michael gefällt die Skulpturenausstellung auch ohne Erklärung: „Ich find’s gut, dass hier die Kunst-Sachen rumstehen. Am besten gefällt mir das bunte mit den Scheiben zum durchgucken (die Weltenbrille von Georg Mayerhanser). Insgesamt ist das alles mehr zum Anschauen als zum Spielen – auch wenn bei einem Spielzeugautos dabei sind. Wenn jemand die Kunstwerke kaputt macht, finde ich das nicht gut. Aber ich weiß auch nicht, was man dagegen machen kann.

Auch der 60-jährige Werner Wagner ist auf dem Aufseßplatz unterwegs – wenn auch nicht in erster Linie wegen … ja selbst Künstler – Schriftenmaler. Ich kann über ein dutzend Schriftarten in Spiegelschrift schreiben. Aber immer weniger Leute verwenden handgemalte Schriften, obwohl sie viele Vorteile haben, etwa haltbarer und persönlicher sind. Deshalb kann ich nicht mehr davon leben und sammle jetzt Pfandflaschen. Damit verdiene ich mindestens acht Euro am Tag. Die Kunstwerke sind mir eigentlich egal.“

Bis auf eines: Das große Bratwurstherz von Angelika Reinecke: „Da steht nämlich auf der Rückseite „SEX AUF KRAUT“. Kunst hin oder her – das ist falsch! Das müsste eigentlich „SECHS MIT KRAUT“ heißen. Denn am Anfang stand das neben der Imbissbude. Und da haben sich die Damen dort total geschämt, weil es durch die Schrift so aussah, als gäbe es hier käufliche Liebe. Aber dann haben wir uns an die Stadt gewandt und die haben das Kunstwerk weiter weg vom Imbissstand gestellt.“

Manche Kunstwerke haben dagegen unerwartete praktische Vorteile – zum Beispiel die Skulptur „Auf verschlungenen Wegen“ von Remo Leghissa, die direkt bei der Hof-Einfahrt von Radio Z am Kopernikusplatz steht: „Hier wurde sonst immer wild geparkt. Seit dieses spannende moderne Werk da steht geht das nicht mehr!“, lacht Syl Glawion vom Vorstand des Alternativsenders und langjährige Südstadtbewohnerin.

„Ich habe mich total gefreut, dass Kunst in die Südstadt gebracht wird. Denn die Leute hier sind etwas anders – die meisten würden nie in ein Museum gehen. Es wäre nur schön, wenn man etwas mehr über die Hintergründe zu den Werken erfahren würde, etwa durch eine ausführliche Infotafel. Dann würden es die Leute vielleicht auch besser annehmen.

Mich wundert es nicht, dass es Zerstörungen gab, aber es ärgert mich, dass gleich wieder von islamischen Fundamentalisten die Rede war – das können genauso gut Kinder gewesen sein.“ Für ihren Sender ist die Kunstaktion natürlich auch ein Thema: „Das nächste Mal berichten wir am Mittwoch … zin Stoffwexl zwischen 16 und 18 Uhr über die Haltestelle Kunst.“ Syls persönliches Lieblingskunstwerk ist übrigens nicht die autoscheuchende Metallschlange von Leghissa, sondern die afrikanisch anmutenden Frauen mit den dicken Bäuchen von Ingrid Dickschat-Lorenz!“

Die stehen ein paar Meter weiter südlich genau vor dem kleinen Buchladen von Steffen Beutel am Kopernikusplatz: „Ich finde das eine gelungene Aktion“, meint dieser. „Ich seh das ja immer von meinem Fenster aus: Die Leute bleiben wirklich stehen und schauen sich die Sachen an. Ich hab auch nur positive Reaktionen gehört – Die Kunst belebt das Viertel und macht es spannender.

Dass einer über die Werke gemeckert hat, hab ich bisher nicht erlebt. Deswegen finde ich auch, dass man die Vandalismus-Vorfälle nicht so an die große Glocke hängen sollte: Zerstörungen gibt es überall, das ist nicht typisch Südstadt. Ich glaube, die Leute werden die Kunstwerke vermissen, wenn sie weg sind.“

NZ-Foto-Galerie

NZ-Foto-Galerie

Nürnberger Zeitung vom 18.07.07

Was Südstädter über die Haltestelle Kunst denken – Viel Lob und wenig Kritik

Haltestelle Kunst: Nachdem die Skulpturen in der Südstadt durch mutwillige Zerstörungen zuerst vor allem traurige Schlagzeilen machten, lockt der Kunstweg nun immer mehr Leute zum Bummeln, Schauen und Rätseln. Auch der Stadtanzeiger folgte den gelben Fußspuren durch die Südstadt und fragte Anwohner und Passanten, was sie von der Kunstaktion im Stadtteil halten.

Mit kritischem Blick gehen Elfriede und ihr Mann entlang der mit gelben Füßen markierten Route der „Haltestelle Kunst“ und ordnen die hier aufgestellten Werke ein: „Es ist schön, wenn man versteht, was es sein soll, wie etwa bei dieser Feuersäule von Mirko Siakko-Flodin hier“, urteilt das Ehepaar aus der Südstadt. „Aber anderes hätten sie sich auch sparen können“ – sie deuten auf die abstrakte Betonstahlskulptur von Dan Richter-Levin: „Das is einfach a gaglichs Zeigl. Da weiß man gar nicht, was es sein soll.“

Wer Erklärungen sucht hat es nicht immer leicht – auch im Südstadtpark stehen zwei mit der Bewachung der Kunstwerke beauftragten Menschen … „Ob da jetzt was fehlt, oder ob das so gehört – keine Ahnung. Da müssen wir selber mal in der Bretterbude am Aufseßplatz fragen.“ Doch die hat zu.

Dem zehnjährigen Michael gefällt die Skulpturenausstellung auch ohne Erklärung: „Ich find’s gut, dass hier die Kunst-Sachen rumstehen. Am besten gefällt mir das bunte mit den Scheiben zum durchgucken (die Weltenbrille von Georg Mayerhanser). Insgesamt ist das alles mehr zum Anschauen als zum Spielen – auch wenn bei einem Spielzeugautos dabei sind. Wenn jemand die Kunstwerke kaputt macht, finde ich das nicht gut. Aber ich weiß auch nicht, was man dagegen machen kann.

Auch der 60-jährige Werner Wagner ist auf dem Aufseßplatz unterwegs – wenn auch nicht in erster Linie wegen … ja selbst Künstler – Schriftenmaler. Ich kann über ein dutzend Schriftarten in Spiegelschrift schreiben. Aber immer weniger Leute verwenden handgemalte Schriften, obwohl sie viele Vorteile haben, etwa haltbarer und persönlicher sind. Deshalb kann ich nicht mehr davon leben und sammle jetzt Pfandflaschen. Damit verdiene ich mindestens acht Euro am Tag. Die Kunstwerke sind mir eigentlich egal.“

Bis auf eines: Das große Bratwurstherz von Angelika Reinecke: „Da steht nämlich auf der Rückseite „SEX AUF KRAUT“. Kunst hin oder her – das ist falsch! Das müsste eigentlich „SECHS MIT KRAUT“ heißen. Denn am Anfang stand das neben der Imbissbude. Und da haben sich die Damen dort total geschämt, weil es durch die Schrift so aussah, als gäbe es hier käufliche Liebe. Aber dann haben wir uns an die Stadt gewandt und die haben das Kunstwerk weiter weg vom Imbissstand gestellt.“

Manche Kunstwerke haben dagegen unerwartete praktische Vorteile – zum Beispiel die Skulptur „Auf verschlungenen Wegen“ von Remo Leghissa, die direkt bei der Hof-Einfahrt von Radio Z am Kopernikusplatz steht: „Hier wurde sonst immer wild geparkt. Seit dieses spannende moderne Werk da steht geht das nicht mehr!“, lacht Syl Glawion vom Vorstand des Alternativsenders und langjährige Südstadtbewohnerin.

„Ich habe mich total gefreut, dass Kunst in die Südstadt gebracht wird. Denn die Leute hier sind etwas anders – die meisten würden nie in ein Museum gehen. Es wäre nur schön, wenn man etwas mehr über die Hintergründe zu den Werken erfahren würde, etwa durch eine ausführliche Infotafel. Dann würden es die Leute vielleicht auch besser annehmen.

Mich wundert es nicht, dass es Zerstörungen gab, aber es ärgert mich, dass gleich wieder von islamischen Fundamentalisten die Rede war – das können genauso gut Kinder gewesen sein.“ Für ihren Sender ist die Kunstaktion natürlich auch ein Thema: „Das nächste Mal berichten wir am Mittwoch … zin Stoffwexl zwischen 16 und 18 Uhr über die Haltestelle Kunst.“ Syls persönliches Lieblingskunstwerk ist übrigens nicht die autoscheuchende Metallschlange von Leghissa, sondern die afrikanisch anmutenden Frauen mit den dicken Bäuchen von Ingrid Dickschat-Lorenz!“

Die stehen ein paar Meter weiter südlich genau vor dem kleinen Buchladen von Steffen Beutel am Kopernikusplatz: „Ich finde das eine gelungene Aktion“, meint dieser. „Ich seh das ja immer von meinem Fenster aus: Die Leute bleiben wirklich stehen und schauen sich die Sachen an. Ich hab auch nur positive Reaktionen gehört – Die Kunst belebt das Viertel und macht es spannender.

Dass einer über die Werke gemeckert hat, hab ich bisher nicht erlebt. Deswegen finde ich auch, dass man die Vandalismus-Vorfälle nicht so an die große Glocke hängen sollte: Zerstörungen gibt es überall, das ist nicht typisch Südstadt. Ich glaube, die Leute werden die Kunstwerke vermissen, wenn sie weg sind.“