Ingrid Dickschat-Lorenz will Kindern zeigen,
„dass Handwerk etwas Tolles ist“. Fotos: Himmelberg
In der Werkstatt Ideen …für neue Stücke sammeln.
Rheder Volkszeitung vom Oktober 96
Einstieg mit „Würstchentechnik“
Wenn Ingrid Dickschat-Lorenz unter freiem Himmel töpfert, stellt sie eines jedes mal fest: „Kinder sind immer total begeistert. Die bleiben manchmal sogar 15 Minuten still stehen und gucken einfach nur zu – so begeistert sind sie von dem Material.“ Beim Klumpensonntag muss es beim Zuschauen nicht bleiben.
Denn dann bietet die Künstlerin allen Kindern einen Schnell- und Schnupperkurs im Töpfern an. Dass sie den Mädchen und Jungen angesichts der knappen Zeit nur im Schnelldurchgang die wichtigsten Grundregeln ihres Lieblingshobbys zeigen kann, weiß sie. Aber schließlich komme es erst einmal darauf an, den Kindern ein Gefühl für das fremde Material zu vermitteln. Zu zeigen, welche Kunstwerke man aus der knetbaren Masse zaubern kann. Erfahrbar zu machen, was man alles mit den eigenen Händen erreichen kann. Darzustellen, wie viel Spaß es macht, selbst kreativ zu werden. „Ich möchte den Kindern zeigen, dass Handwerk etwas ganz Tolles ist“, nennt Ingrid Dickschat-Lorenz, die selbst seit 15 Jahren töpfert und seit zehn Jahren Kurse gibt, ihr Anliegen.
Eine Töpferscheibe braucht sie dafür nicht. Das sei nicht nur viel zu aufwendig, sondern für die Kinder auch viel zu kompliziert. Stattdessen geht alles in „Würstchentechnik“, wie sie selber sagt: Einen Klumpen Ton nehmen, ihn zwischen beiden Händen rollen und – zum Beispiel – kleine Tiere, einen Briefbeschwerer oder ein schlichtes Schälchen daraus formen. Genauso wie es bereits die Urvölker in Afrika seit jeher gemacht haben oder bis heute noch tun.
Die geformten Kunstwerke der jüngsten Klumpensonntagsbesucher nimmt Ingrid Dickschat-Lorenz – auf Wunsch – mit nach Hause und läßt sich im Ofen in ihrer Werkstatt brennen, bis sie fest sind. Wer Lust hat, kann sein Getöpfertes einige Tage später bei der Künstlerin zu Hause in Krechting abholen – und beim Blick in die Werkstatt oder in den Verkaufsraum vielleicht auch noch weitere Ideen sammeln für das nächste Stück. Eventuell sind ja auch noch Plätze frei in den Kindertöpferkursen, die Ingrid Dickschat-Lorenz seit vielen Jahren ebenso anbietet wie die für Erwachsene, die sich kreativ betätigen wollen.
Übrigens: Zusammen mit einer Bekannten bringt Ingrid Dickschat-Lorenz den Kindern nicht nur das Einmaleins des Töpferns bei. An einem zweiten Stand verkauft sie zudem Selbstgemachtes – wie bereits in den vergangenen beiden Jahren beim Klumpensonntag. -ste-