Ingrid Dickschat-Lorenz in ihrem Atelier. Hier arbeitet sie gerade an der Skulpturen-Gruppe „Mit allen Sinnen“. Noch sind die Figuren in zarten Pastelltönen bemalt, doch durch die Glasur und das letzte Brennen werden daraus bis zur Ausstellung kräftige Farben. (FOTO: HECKER)
Bocholter Borkener Volksblatt vom 31.05.07
INFO Sechs Künstler
Die Kunstausstellung zum Jubiläum von Ingrid Dickschat-Lorenz öffnet Samstag und Sonntag, 2. und 3. Juni, von 11 bis 18 Uhr im Atelier am Lönsweg 16. Mit dabei sind Nadine Fillies, Goldschmiedin aus Arnheim, die auf der Vaakschool Schoonhoven studiert hat. Elke Frieling aus Reken kommt mit ihren „Kleinen Bühne Allerleirauh“ mit selbst gestalteten Figuren und poetischen Texten nach alten Märchen und Legenden. Ihre Aufführungen sind an beiden Tagen um 12 und um 15 Uhr. Petra Grenz aus Gelsenkirchen zeigt mit ihren fantasievollen Hutgebilden „Kunst am Kopf“. Hans-Christoph Hoppe aus Wesel beschäftigt sich in seinen Zeichnungen, Holzschnitten und Skulpturen mit dem Thema „Mensch“. Die Rhederin Gea Runte schließlich schreibt seit über 20 Jahren Erzählungen, Kurzgeschichten und Gedichte. Sie liest unter dem Titel „Ein Liter Literatur“ jeweils um 14.00 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr.
Vor 20 Jahren machte Ingrid Dickschat-Lorenz ihr Hobby zum Beruf. Seitdem gibt sie Keramikkurse und machte sich einen Namen als Künstlerin. Derzeit bereitet sie sich auf die Internationale Skulpturenausstellung in Nürnberg vor und auf ihre Jubiläumsausstellung am Wochenende.
Von Sabine Hecker
Rhede-Krechting In der alten Fahrradwerkstatt ihres Schwiegervaters in Bocholt richtete sich Ingrid Dickschat-Lorenz vor 20 Jahren ihren ersten Arbeitsraum ein. „Keramikstübchen Ottostraße 26“ steht auf dem Schild von damals. Heute hängt es im Atelier in Krechting am Lönsweg und erinnert Ingrid Dickschat-Lorenz an ihre Anfänge. Damals gab die Künstlerin ihre ersten Töpferkurse, fertigte Vasen, Blumenkästen, Haustürschildchen, kleine Figuren – so wie es damals Mode war.
Zwei Jahrzehnte später lebt Ingrid Dickschat-Lorenz ihren Traum von der Selbstständigkeit als Künstlerin noch immer. Inzwischen arbeitet sie in ihrem Atelier am Lönsweg und hat sich mit ihrer Kunst-Keramik einen Namen gemacht. Derzeit bereitet die 47-Jährige nicht nur eine besondere Ausstellung zum Jubiläum vor, sondern zudem ihre Teilnahme an der internationalen Skulpturenausstellung in Nürnberg, zu der sie bereits zum zweiten Mal eine Einladung hat. 2003 zeigte sie dort erstmals einige Arbeiten – für Dickschat-Lorenz der bislang größte Erfolg. Denn für Nürnberg meldet man sich nicht an, man wird eingeladen. Vom 14. Juli bis zum 14. August ist die Krechtingerin eine von 38 Künstlern aus aller Welt, die in Nürnberg ihre Arbeiten unter freiem Himmel ausstellen.
Was Dickschat-Lorenz dort zeigen wird, können die Besucher ihrer Jubiläums-Ausstellung bereits am kommenden Wochenende sehen. Am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Juni, lädt sie gemeinsam mit Künstlerkollegen in ihr Atelier für Keramik und Malerei (KM). Bis dahin will sie ihre Fünfer-Skulpturengruppe „Mit allen Sinnen“ fertig haben und einen Teil der Zweier-Gruppe „De-Maskerade“ zeigen. Die besteht aus zwei Figuren die jeweils über zwei Meter groß sind und aus drei Teilen zusammengesetzt – genau so berechnet, dass die Teile gerade noch in den größeren der beiden Brennöfen im Atelier passen. Alle Skulpturen für Nürnberg haben die für Dickschat-Lorenz‘ Kunstwerke seit einigen Jahren typischen geerdeten Formen – mit breiten Hüften und nach oben hin werden sie fast filigran.
Bei der Ausstellung in Krechting zeigt Dickschat-Lorenz Skulpturen unterschiedlicher Größe, fast alle in kräftigen Farben, außerdem einige ihrer Bilder, denn seit vielen Jahren malt die Krechtingerin auch. Allerdings komme sie selten dazu, sagt Dickschat-Lorenz.
Dass es ihr Atelier auch nach 20 Jahren noch gibt, ist für Ingrid Dickschat-Lorenz ein Grund zu feiern. Das tut sie am Wochenende im Haus und im Garten. Dort sind dann die Figuren und Bilder der Gastgeberin zu sehen, zudem Goldschmiedearbeiten und Hutgebilde. Außerdem gibt es Literatur und Erzähl-Theater in Atelier und Garten.