Ingrid Dickschat-Lorenz mit einigen ihrer Werke
Foto: chb
Bocholter Borkener Volksblatt vom November 88
Erste Ausstellung mit Keramiken von Ingrid Dickschat-Lorenz
Rhede (chb). Angefangen hat es mit einem Klumpen Ton. Den kaufte sich Ingrid Dickschat-Lorenz vor rund fünf Jahren. Sie wollte ganz einfach einmal ausprobieren, wie das Arbeiten mit diesem Werkstoff ist. Sehr schnell reifte in ihr jedoch der Wunsch, das Schaffen von Keramiken zum beruflichen Lebensinhalt zu machen.
Völlig neu war dieser Hang zur Kunst nicht; schließlich hatte sie bereits nach dem Abitur überlegt, „ob ich eine künstlerische Ausbildung, etwa zur Designerin, oder eine naturwissenschaftliche machen sollte. Gezeichnet und gemalt habe ich nämlich schon immer gern“, erklärt Ingrid Dickschat-Lorenz die Vorgeschichte.
Die junge Frau wurde zunächst einmal Chemielaborantin. Doch mit jenem ersten Klumpen Ton brach die Leidenschaft zum Gestalten endgültig durch. Sie folgte ihrer künstlerischen Ader und nahm Unterricht an der Töpferschule Schermbeck. Den Kontakt nach dort hat sie immer noch, denn die Künstlerin will durch den weiteren Besuch von Kursen ihr Wissen und Können vervollständigen. Ihren erlernten Beruf als Chemielaborantin dagegen hat sie endgültig aufgegeben.
Seit Beginn des Jahres bemüht sie sich, von der Kunst zu leben; nach eigenen Angaben mit wachsendem Erfolg, trotz anfänglicher Schwierigkeiten. Die „Mundpropaganda“ bewirke halt viel. Sie hat in Bocholt ein „Keramikstübchen“ eröffnet, in dem sie Ton, Glasuren und weiteres Zubehör für Hobbykünstler, ihre
eigenen Arbeiten sowie einen Brennservice anbietet. Am meisten Freude jedoch hat sie an den Töpferkursen, besonders mit Kindern bereiten sie ihr viel Spaß. Außerdem genießt sie es, mit vielen Menschen Kontakt zu haben. Das sei eben ganz anders als in ihrem ersten Beruf.
Ihre eigenen Werke sind fast immer figürlich-naturalistisch. So entstehen unter anderem Reliefs, Büsten, Tiere und Bodenvasen. Sie sind meistens etwa 60 Zentimeter groß. Das hat einen einfachen Grund: „Wenn die Objekte größer sind, kann man am meisten Ähnlichkeiten und am besten wesentliche Züge wie Gesicht und Hände zeigen. Das Darstellen dieser Details erfordert dennoch viel Klein- und Feinarbeit“, erläutert Ingrid Dickschat-Lorenz ihre Arbeitsweise.
Inzwischen hat die Künstlerin auch ihre erste Ausstellung. Seit gestern und noch bis zum 18. November einschließlich zeigt sie ihre Werke in der Volksbank Rhede am Gildekamp. Und damit Interessenten auch einmal die Technik des Töpferns hautnah sehen können, demonstriert sie diese am Freitag, dem 11. November, ab 14 Uhr an gleicher Stelle.